Multiple Sklerose

Formen von Multipler Sklerose

Entspannte junge Frau im Sessel

Bei der Multiplen Sklerose werden drei verschiedene Verlaufsformen unterschieden.

Schubförmige MS

Meist beginnt die Erkrankung mit einem schubförmigen Verlauf. Dabei treten die Symptome in sogenannten Schüben plötzlich auf und bilden sich danach mehr oder weniger vollständig zurück. Zu Beginn der Erkrankung verringert sich bei den meisten Betroffenen der Gesundheitszustand in den schubfreien Zeiträumen kaum. Der englische Fachausdruck für diese Verlaufsform ist Relapsing Remitting Multiple Sclerosis, kurz RRMS.

 

Sekundär Progrediente MS

Diese Form wird oft als zweites Krankheitsstadium bezeichnet, da sie nur selten zu Beginn auftritt und sich bei rund der Hälfte der Betroffenen aus der schubförmigen MS entwickelt. Bei der in Englisch genannten Secondary Progressive MS (SPMS) treten Schübe seltener auf. Stattdessen nimmt die Erkrankung einen kontinuierlichen (progredienten) Verlauf und die Beschwerden und Symptome klingen nun nicht mehr nach einigen Tagen wieder ab, sondern nehmen – unabhängig vom Auftreten eines Schubes – meist langsam, aber fortlaufend zu. Bis zum Übergang in dieses chronisch progrediente Stadium vergehen im Durchschnitt 15 – 20 Jahre.

 

Primär Progrediente MS

10 – 15% der Patient*innen sind von einerPrimär Progredienten MS betroffen. Dabei treten nicht die typischen Schübe auf. Stattdessen schreitet die Erkrankung von Beginn an kontinuierlich fort und kann sich rascher entwickeln als beim schubförmigen Verlauf. Entstandene Schäden können nicht mehr repariert werden. Viele Betroffene leiden schon früh an Gehstörungen, was durch viele Entzündungsherde im Rückenmark entsteht. Der Kürzel für diese Verlaufsform ist PPMS – Primary Progressive MS.

Es gibt keinen typischen Verlauf der Multiplen Sklerose

Wie genau eine MS verläuft, lässt sich nicht vorhersagen. Bei jedem ist der Krankheitsverlauf ein wenig anders: Symptome, Schweregrad oder Dauer der Schübe, Zeitabstände zwischen den Schüben, Beeinträchtigungen, die eventuell zurückbleiben. Es gibt auch Menschen, die nach der MS-Diagnose über Jahrzehnte keine nennenswerten Beschwerden oder Behinderungen haben. Diese Form der MS wird auch als «gutartige» oder «benigne» MS bezeichnet.

Journalistin: Sandra Huber
Datum: 13.07.2022